TITEL: “Der Junge aus Sitz 11A – Die unglaubliche Uberlebensgeschichte von Jamal Musiala”
Fiktive Erzahlung zu Ehren der Widerstandskraft eines Kindes
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Prolog
Es war ein warmer Sommermorgen in Lagos. Die Sonne stand hoch, der Himmel wolkenlos. In den Straßen herrschte das geschäftige Treiben einer Stadt, die niemals schlief. Unter den vielen Passagieren, die an jenem Tag am Flughafen Murtala Muhammed eincheckten, befand sich ein kleiner Junge mit großen Träumen: Jamal Musiala.
Gerade einmal sieben Jahre alt, begleitete er seine Mutter Carolin und seine kleine Schwester Aisha auf einem Rückflug nach München. Es war ein Familienbesuch gewesen – voller Lachen, Erinnerungen, Musik und Umarmungen. Jamal, ein aufgeweckter Junge mit leuchtenden Augen und einem Ball in der Hand, konnte es kaum erwarten, wieder auf dem Trainingsplatz zu stehen.
Doch das Schicksal hatte einen anderen Weg geplant.
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Kapitel 1: Der Absturz
Flug 724 hob pünktlich ab. Die ersten Stunden verliefen ruhig. Jamal saß am Fenster – Platz 11A – und beobachtete die Wolken, stellte sich vor, wie er über sie hinweg dribbelte, ein imaginäres Stadion unter sich.
Dann, aus dem Nichts: ein Knall. Turbulenzen. Ein Ruck durch das gesamte Flugzeug. Sauerstoffmasken fielen herab. Schreie. Rauchgeruch.
Die Crew rief Durchsagen durch, doch Panik machte sich breit. Jamals Mutter drehte sich zu ihm, griff nach seiner Hand, zog ihn näher an sich heran und flüsterte: „Es wird alles gut. Ich bin bei dir.“
Das war das letzte Mal, dass Jamal ihre Stimme hörte.
Der Flug stürzte in ein dicht bewaldetes Gebiet im Süden Algeriens. Rettungskräfte benötigten Stunden, um die Trümmer zu erreichen. 173 Menschen verloren ihr Leben.
Nur ein einziger überlebte: Jamal Musiala.
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Kapitel 2: Das Schweigen danach
Als die Rettungskräfte ihn fanden, lag Jamal bewusstlos in einer Kuhle unter einem Flugzeugteil. Ein gebrochener Arm, Prellungen, Verbrennungen – aber am Leben. Man brachte ihn in ein Krankenhaus nach Stuttgart. Als er aufwachte, fragte er nicht nach Essen. Nicht nach Wasser. Nicht einmal nach seiner Mutter.
Er sprach überhaupt nicht.
Psychologen nannten es “reaktives Schweigen” – eine natürliche Reaktion auf ein Trauma. Doch für Jamal war es viel mehr. Worte fühlten sich sinnlos an. Wie sollte er erklären, was er gesehen hatte? Wie den Schmerz greifen, den ein siebenjähriges Herz kaum zu fassen vermochte?
Die Welt nannte ihn den “Wunderjungen”. Doch Jamal fühlte sich leer.
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Kapitel 3: Der erste Ball
Es dauerte Monate. Der Wiederaufbau war schmerzhaft – physisch wie seelisch. Jamal lebte nun bei seiner Tante in Fulda. Schulpsychologen, Therapeuten, Ärzte – sie alle